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Impulse

Im letzten Post habe ich über Technikfreuden geschrieben. Die gibt es zweifellos. Auf der anderen Seite gibt es aber auch deutliche Beschränkungen im Home-Office, nur vor dem Bildschirm: die kurzen, netten Begegnungen auf dem Flur oder an der Kaffeemaschine fehlen, wir sehen nur noch Köpfe und Schultern der Kolleg:innen, die Empathie und das Wir-Gefühl leiden etc. Das kann (nicht muss) zu Stress, Verunsicherung und Einsamkeit führen. Darum gehört Freuden entdecken (Post 8a) und Defizite verstehen (Post 8b) einfach zusammen.

Je länger der Lockdown dauert, desto öfter begegnet mir ein "Luft raus Gefühl" im Arbeitskontext. Und das kenne ich selbst auch. 

Als Führungskraft geht es besonders jetzt auch darum diese Defizite zu verstehen und nicht zu negieren. Die neue Art des Arbeitens klappt in vielen Fällen in gewohnter Produktivität, viele genießen die geringeren Störungen und leichtere Vereinbarkeit mit der Familie. Zugleich ist es jedoch eine enorme Herausforderung. Das Kooperationsklima wird schlechter beurteilt, manche ziehen sich noch mehr zurück, andere bekommen keine gute Arbeitsstruktur hin. Über den Bildschirm gelingt es uns zudem nicht so gut Signale des Gegenübers zu entschlüsseln, es entstehen häufiger Missverständnisse. Persönlicher und emotionaler Kontakt kommt zu kurz. Die Frage "Wie geht's?" zu Beginn eines Meetings ist ja durchaus üblich. Mein Tipp ist sich nicht immer mit der Antworten "ganz gut" zufrieden zu geben. Schauen Sie genauer hin. "Geht's Dir wirklich gut? Ein Nein wäre für mich auch okay." führt manchmal zu guten Gesprächen.

Wir können nicht alle Defizite dieser besonderen Zeit auflösen. Aber sie zu kennen und wahrzunehmen ist wichtig. Schlechte Laune und Kraftlosigkeit darf auch im Arbeitsleben stattfinden. Und mit etwas Einfühlungsvermögen im Team lässt sich das gemeinsam aushalten und durchstehen.

Bleiben Sie gesund und zuversichtlich. Ihre/Eure,
Susanne Kaßner

#wirgegenvirus #gemeinsamstark #inzeitenwiediesen